Hannover KKH: Abrechnungsbetrug in Millionenhöhe aufgedeckt

Hannover · Der Kaufmännischen Krankenkasse KKH ist durch Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen im vergangenen Jahr ein Rekordschaden entstanden. Wie die Kasse mitteilte, wurden 566 Betrugsfälle aufgedeckt, 21 Mal wurde Strafanzeige erstattet. Der Schaden für die KKH beläuft sich insgesamt auf 2,1 Millionen Euro.

"Es ist ebenso bedauernswert wie inakzeptabel, dass einige schwarze Schafe sich illegal und auf Kosten der Allgemeinheit bereichern wollen", sagte KKH-Vorstandschef Ingo Kailuweit gestern in Hannover. Er forderte, die Ermittlungsbehörden personell besser auszustatten, da sie "heillos überlastet" seien.

Die meisten Betrugsfälle registrierte die Krankenkasse im Bereich Krankengymnasten/Physiotherapeuten, der größte finanzielle Schaden entstand allerdings im Bereich der Apotheken. Dort beliefen sich die Forderungen auf 1,6 Millionen Euro.

Kailuweit forderte zudem die Koalition auf, das Gesetz gegen Ärztekorruption schnell auf den Weg zu bringen. Jeder Patient sollte die Sicherheit haben, dass er die medizinisch sinnvollste Versorgung erhält und nicht die für den Behandler lukrativste.

(das)
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