Persönlich Königin Rania . . . ruft zum Kampf gegen den IS auf

Es war eine bewegende Rede, die Rania Faisal Yasin, Königin von Jordanien, auf dem fünften Mediengipfel in Abu Dhabi hielt. Vielleicht war es sogar eine richtungsweisende. Königin Rania nutzte ihre Ansprache, um mit der Schreckensherrschaft des "Islamischen Staats" (IS) im Nahen Osten abzurechnen. "Sie greifen unsere Werte und unsere gemeinsame Geschichte an", sagte die Königin. Mut bewies sie vor allem, als sie ihr Nachbarland Saudi-Arabien kritisierte: Den Saudis unterstellte sie eine Mitschuld an der der IS-Terrorherrschaft. Rania sagte verklausuliert: "Eine Geschichte wird durch die Rede erzählt - aber auch durch das Schweigen." Durch ihre Zurückhaltung machten sich moderate Araber zu Komplizen des IS-Erfolgs. Doch die Auseinandersetzung mit dem IS müsse weit über die arabische Welt hinausgehen.

Sie rief die Araber und Muslime auf, die sozialen Medien zu nutzen, um ein positiveres Bild von Region und Religion zu verbreiten. "Wenn wir nicht entscheiden, wie unsere Identität und unser Erbe aussehen sollen, werden die Extremisten das für uns erledigen", sagte die Monarchin. Die 44-Jährige ist in den sozialen Netzwerken selbst sehr aktiv. Bei Facebook und Twitter verfolgen jeweils mehr als 3,5 Millionen Menschen ihre Einträge. Die Gemahlin von Abdullah bin al Hussein (seit 1999 König von Jordanien) ist in der Öffentlichkeit längst bekannt. Doch in der Vergangenheit beschränkte sich ihr Engagement als First Lady Jordaniens vorzugsweise auf gemeinnützige Aufgaben: Sie weihte Schulen und Kindergärten ein und eröffnete Konferenzen für ihren Mann.

Mit ihrer Rede zeigte sie nun eine neue Seite, eine stark politische. Eine Seite, die weit über ihre repräsentative Tätigkeit als Königin hinausgeht. Diese Seite scheint ihr zu gefallen. Über sich selbst schreibt sie auf ihrem Twitter-Profil: "Eine Mutter und Ehefrau mit einem wirklich coolen Tagesjob."

(RP)
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