Kostspielige Inklusion

Die Finanzierung der schulischen Inklusion ist das politische Thema Nummer eins in NRW. Kein Wunder, denn es geht um sehr viel Geld. Zunächst wollten SPD und Grüne den Kommunen überhaupt nichts geben, obwohl sie das Inklusionsgesetz beschlossen haben. Auf Druck der kommunalen Verbände hat sich das Land immerhin durchgerungen, pro Jahr 35 Millionen Euro zu zahlen.

Ob diese Summe ausreicht, weiß derzeit niemand. Deswegen fordern die Kommunen vom Land eine Zusage, dass es zu einem späteren Zeitpunkt gegebenenfalls nachzahlen wird. Doch einen "Blankoscheck" will Rot-Grün nicht ausstellen. Der Streit eskaliert; eine Klage vor dem Verfassungsgerichtshof erscheint derzeit wahrscheinlicher denn je.

Die Kommunen, die jedoch nicht mehr mit einer Zunge sprechen, tun gut daran, auf restlose Klärung zu dringen. Denn gemeinsamer Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung erfordert hohe personelle Aufwendungen. Wenn nur noch der Rotstift regieren würde, bliebe die Qualität auf der Strecke – und die Inklusion wäre zum Scheitern verurteilt.

(RP)
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