Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt AfD holt mehr als 20 Prozent, Desaster für die SPD

Magdeburg · Die Alternative für Deutschland holt in Sachsen-Anhalt ersten Hochrechnungen zufolge deutlich mehr als 20 Prozent, die SPD schrumpft zur Kleinpartei. Stärkste Partei bleibt die CDU mit Ministerpräsident Rainer Haseloff.

 Die AfD und Spitzenkandidat Andre Poggenburg sind die Gewinner von Magdeburg. Hier feiert er mit dem Kollegen aus Thüringen, Björn Höcke.

Die AfD und Spitzenkandidat Andre Poggenburg sind die Gewinner von Magdeburg. Hier feiert er mit dem Kollegen aus Thüringen, Björn Höcke.

Foto: ap, FO

ARD-Hochrechnung 21.56 Uhr:

CDU: 29,8 Prozent

AfD: 24,1 Prozent

Linke: 16,3 Prozent

SPD: 10,6 Prozent

FDP: 4,8 Prozent

Grüne: 5,2 Prozent

Keine Partei will mit der rechtspopulistischen AfD zusammengehen. Für eine Fortsetzung der schwarz-roten Koalition reicht es den Zahlen nach nicht, daher könnte es auf eine Kenia-Koalition aus CDU, SPD und Grünen hinauslaufen, sollten die Grünen nicht noch an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Rot-Rot-Grün hätte keine Mehrheit im Landtag. Ein Bündnis aus CDU und Linken ist ohnehin keine Option.

Reporter aus Magdeburg schilderten am Sonntagabend eine Art Schockstarre im Landtag. Vertreter der etablierten Parteien reagierten bereits auf den Erfolg der Rechtsnationalen. Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) etwa spricht von einem "bitteren Abend". "Es ist eine klare Kampfansage mit Blick auf die AfD, die wir ernst nehmen müssen."

CDU-Ministerpräsident Rainer Haseloff macht die Flüchtlingskrise für das Abschneiden verwantwortlich. "Dieses Thema lässt sich nicht mehr ausblenden. Es müssen jetzt Lösungen her."

Er will auch künftig die Landesregierung in Sachsen-Anhalt. Seine Partei sei "eindeutig" der Sieger der Landtagswahl am Sonntag, sagte Haseloff am Abend in Magdeburg. Das Ergebnis deutete er als "klaren Auftrag zur Regierungsbildung".

Haseloff bedauerte das starke Abschneiden der rechtspopulistischen AfD in seinem Bundesland. "Ganz klar, die AfD ist stark, und so stark wollten wir sie nicht haben, wir wollten sie gar nicht im Parlament haben", sagte Haseloff.

(pst/dpa)
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