Persönlich Le Floid . . . darf die Kanzlerin interviewen

Florian Mundt hat etwas, das auch Bundeskanzlerin Angela Merkel gerne hätte: eine große und vor allem junge Fangemeinde auf der Video-Plattform Youtube. Nur knapp 13 000 Menschen haben den Kanal der Bundesregierung abonniert. Florian Mundt - besser bekannt unter seinem Künstlernamen Le Floid - besitzt 2,6 Millionen Anhänger und zählt damit zu den größten Youtube-Stars Deutschlands.

Angela Merkel hat wohl allein deshalb eingewilligt, dem Videoblogger am Freitag ein Interview zu geben. Die Kanzlerin möchte mit der kleinen Fragerunde ihr Image aufpolieren. Vor zwei Jahren bezeichnete Merkel das Internet noch als "Neuland" und erntete dafür Hohn und Spott.

Für Le Floid dagegen ist das World Wide Web längst zur Erlösquelle geworden. Jede Woche versammelt der 27-Jährige mit seinem Video-Kanal mehr Zuschauer vor den Bildschirmen als die "Tagesschau". In seinen Beiträgen äußert er sich immer etwas überdreht und mit viel Ironie zu aktuellen alltäglichen, aber auch politischen Ereignissen wie jüngst zur Griechenland-Krise oder zum Machtkampf in der AfD. In einem Interview mit dem "Spiegel" sagte der Berliner vor Kurzem: "Ich bin nicht Claus Kleber für Jugendliche. Ich mag das nicht, dieses: ,Vor Lampedusa sind 2000 Leute ertrunken, kommen wir zum Sport.' Ich will die Leute auffordern mitzumachen, mitzudenken." Der Erfolg gibt ihm recht: Im vergangenen Jahr gewann er den Grimme-Online-Award.

Für sein Interview mit der Kanzlerin sammelt Le Floid unter dem Hashtag #NetzfragtMerkel Fragen seiner Anhänger, darunter belanglose wie "Haben Sie Whatsapp?", aber auch "Warum tun Sie sich mit der Homo-Ehe so schwer?" oder "Wann wollen Sie endlich was im Fall der NSA-Spähaffäre tun?". Welche Fragen Le Floid Merkel am Ende gestellt hat, erfahren die Zuschauer nächste Woche Montag. Dann soll das Interview auf Youtube bereitstehen.

(RP)
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