Pragmatisches Angebot gegen Wohnungsnot

Der Vorstoß der LEG ist mutig, weil er missverstanden werden kann: Es geht eben nicht darum, ältere Menschen aus ihren Wohnungen zu drängen. Sondern darum, den viel zu knappen Wohnraum besser zu verteilen.

 Fahnen der LEG Immobilien AG in Düsseldorf vor der Zentrale des Konzerns (Archivfoto).

Fahnen der LEG Immobilien AG in Düsseldorf vor der Zentrale des Konzerns (Archivfoto).

Foto: dpa

Die Garantie, die der Konzern den wechselwilligen Senioren gibt, ist fair: Wenn sie in eine neue und kleinere Wohnung in der Nachbarschaft umziehen, werden sie auf keinen Fall mehr pro Quadratmeter zahlen als für die alte. Niemand muss das Angebot annehmen. Aber viele Senioren, deren Kinder längst aus dem Haus sind, werden sich über die seltene Chance auf eine deutlich günstigere Miete freuen. Wenn so auch noch Hunderte große Wohnungen für Familien frei werden, ist allen gedient.

Es ist wichtig, die LEG für diesen Vorstoß nicht zu dämonisieren. Denn solange es in großen Teilen von NRW weiterhin Wohnungsnot gibt, sind die Bürger darauf angewiesen, dass unkonventionelle Konzepte wie dieses ausprobiert werden. Langfristig müssen aber vor allem mehr Wohnungen für Normalverdiener gebaut werden. Einen Beitrag dazu könnte die neue Landesregierung leisten, indem sie nicht wie angekündigt nur Erstkäufer fördert, sondern die Grunderwerbsteuer für alle Investoren absenkt.

(tor)
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