Lehren aus Fall Schavan

Mit der Entscheidung, keine weiteren juristischen Schritte im Kampf um ihren Doktortitel zu unternehmen, hat die frühere Bildungsministerin Schavan eine kluge Entscheidung getroffen. Die Chance, vor Gericht den Titel wiederzuerlangen, wäre gering gewesen. Die Verwaltungsgerichte entscheiden, ob die Universitäten formal richtige Entscheidungen getroffen haben, und nehmen keine wissenschaftliche Überprüfung vor.

Das ist Annette Schavan
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Mit ihrer Entscheidung macht Schavan auch den Weg dafür frei, dass der Wissenschaftsbetrieb ohne Berücksichtigung ihrer Person klarere und verbindlichere Regeln festlegen kann, wie Universitäten künftig Plagiatsvorwürfe überprüfen. Denn der Vorwurf, dass im Fall Schavan ein zweiter von der Universität unabhängiger Gutachter fehlte, ist berechtigt. Auch die Universität Düsseldorf, die formal als Siegerin im Fall Schavan vom Platz geht, muss ein Interesse daran haben, dass ihr ein solch kritikwürdiges Überprüfungsverfahren nicht noch einmal unterläuft. Wer über die Korrektheit anderer urteilt, muss an sich selbst die strengsten Maßstäbe anlegen.

(qua)
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