TV-Stern und Unternehmerin Lencke Steiner lässt die FDP in Bremen hoffen

Bremen · Lencke Steiner, parteilose FDP-Spitzenfrau im Stadtstaat an der Weser, hieß bis zu ihrer Heirat mit einem Siegener Geschäftsmann vor einem Jahr Lencke Wischhusen. Unter ihrem Mädchennamen war die heute 29-Jährige höchstens in ihrem Geburtsort Bremen als Unternehmertochter und (seit 2012) als extrovertierte, redegewandte Chefin des Bundesverbandes Junger Unternehmer bekannt.

Lencke Steiner – Unternehmerin und parteilose Politikerin
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Das ist Lencke Steiner

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Foto: Daniel Naupold

Am 10. Mai jedoch, wenn im Bundesland-Winzling Bremen/Bremerhaven ein neuer Landtag gewählt wird, der hier Bürgerschaft heißt, könnte aus Lencke Steiner ein politischer Shootingstar werden. Der Begriff hört sich nach Bling-Bling, Castingshow und Privat-TV an; aber das stört Lencke Steiner überhaupt nicht. Im Gegenteil. PR ist vielleicht für die zuletzt in Bremen kaum noch existente FDP (2,4 Prozent bei der Wahl 2011) nicht alles, aber ohne PR und Hochglanz-Pep ist alles nichts.

Lencke Steiner hätte sogar den umstrittenen Auftritt ("Drei Engel für Lindner") noch einmal wiederholt. Ein Berater riet ab, das sei zu spaßig. Damals hatte sie vor der Wahl in Hamburg im Februar gemeinsam mit den FDP-Ladies Katja Suding (Hamburgs erfolgreiche Liberale) und FDP-Generalsekretärin Nicola Beer Aufsehen in der Illustrierten "Gala" erregt. Wie sagte einst Erich Mende, ein Uraltmeister der FDP: Hauptsache, man spricht über uns.

Nicht nur in Bouldevardmagazinen und bei Podiumsdiskussionen hat sich Steiner bisher präsentiert. In der Vox-Sendung "Die Höhle der Löwen" trat sie neben Unternehmerkollegen wie Vural Öger (Reiseunternehmer, Öger Tours) und Judith Williams (TV-Shopping, u.a. QVC) als Jurorin auf. Jungunternehmer konnten in der Show in einer Art Casting ihre Projekte vorstellen und auf (finanzielle) Hilfe von Steiner und Co. hoffen. Dass FDP-Chef Christian Lindner die Gründungskultur in der Wirtschaft zu einem zentralen Thema stilisiert, dürfte der Jung-Unternehmerin in die Karten spielen.

Seit Lencke Steiner, die geschäftsführende Mitgesellschafterin in der Verpackungsfirma ihres Vaters (50 Mitarbeiter) ist, die klitzekleine FDP in Bremen (300 Mitglieder) ins Wahlrennen führt, geht es in Umfragen bergauf - vor allem über die Fünf-Prozent-Hürde. Bei sechs Prozent steht momentan der Kurs. Sollten es acht Prozent werden, will Steiner der Partei beitreten.

Ihr Lieblingsthema ist die Bildungspolitik im hochverschuldeten Bremen (21 Milliarden Euro). Das rot-grün regierte Kostgänger-Land ist seit Jahren deutsches Bildungs-Schlusslicht.

(RP)
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