Düsseldorf Lokführer verzichten bis Herbst 2016 auf Streiks

Düsseldorf · Die Schlichtung zwischen der Bahn und der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) war erfolgreich. Beide Seiten unterzeichneten einen Tarifvertrag, der unter anderem eine zweistufige Erhöhung der Löhne um 5,1 Prozent sowie eine Einmalzahlung von 350 Euro vorsieht. Bis September 2016 gilt die Friedenspflicht.

Nach Ansicht des Tarifexperten Hagen Lesch vom Institut der deutschen Wirtschaft gibt es drei Gewinner: "Die Gewerkschaft EVG, weil sie schon im Mai einen üppigen Tarifvertrag ausgehandelt hat, den die GDL jetzt übernimmt; die GDL, weil sie ein eigenständiges Element in ihren Abschluss hineinverhandelt hat: die Arbeitszeitverkürzung um eine Stunde und die Neueinstellung von mehr Personal; und die Bahn, weil sie sich tatsächlich mit ihrer Forderung durchgesetzt hat, inhaltsgleiche Tarifverträge mit EVG und GDL abzuschließen", so der Experte.

Der Fahrgastverband Pro Bahn zeigte sich erfreut: "Der Streik hat dem System mehr geschadet, als er ihm genutzt hat", sagte Pro-Bahn-Ehrenvorsitzender Karl-Peter Naumann. Für die Kunden sei es wichtig, dass sie im Sommer keine Streiks mehr befürchten müssten. Unionsfraktionsvize Arnold Vaatz blieb skeptisch: "Noch wissen wir nichts über die Preisentwicklung bei der Bahn und darüber, wie sich das Konkurrenzverhältnis zwischen den Gewerkschaften gestaltet."

(maxi/may-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort