Machtloser G20-Gipfel

Die Gruppe der 20 wichtigsten Volkswirtschaften ist in der Finanzkrise mit viel Vorschusslorbeeren gestartet. Seit nunmehr drei Jahren zieht der Gipfel der in der Welt führenden Regierungschefs und Staatenlenker viel mehr Aufmerksamkeit auf sich als die G8, die einst viel bedeutendere Gruppe der Industrieländer.

Doch ausgerechnet am ersten schwierigen Thema, dem tödlichen Konflikt um Syrien, scheint der G20-Gipfel zu scheitern. Dabei böte er alle Voraussetzungen dafür, dass die Mächtigsten der Welt in fast informellen Gesprächen das Problem lösen könnten. Das könnte sogar ohne Gesichtsverlust für die Beteiligten geschehen. Denn die G20 ist viel flexibler als die in Positionen erstarrten Vereinten Nationen.

Den Weg zu einer Lösung haben beide Supermächte aber pünktlich zum Gipfel verbaut. US-Präsident Obama will Syrien unbedingt bestrafen, weil er fürchtet, sonst seine Glaubwürdigkeit zu verlieren. Aus dem gleichen Grund hält der russische Präsident Putin an Assad fest. Das Fatale: Die Verhärtung der Fronten wird Tausende Syrer das Leben kosten.

(RP)
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