Managergehälter den Aktionären überlassen

Meinung · In der VW-Abgasaffäre haben skrupellose Manager Manipulationen an der Motoren-Software zugelassen, wenn nicht sogar befohlen. Sie haben damit der Gesundheit von Millionen Menschen und dem Unternehmen geschadet. Trotzdem haben sie Millionen-Gehälter bezogen, werden weiter versorgt und müssen möglicherweise für den entstandenen Schaden nicht persönlich haften.

Das ist skandalös. Deshalb muss die persönliche Haftung von Managern endlich erweitert werden. Auch darf es nicht weiter sein, dass ein kleiner Kreis im Aufsichtsrat die Höhe der Vorstandsgehälter unter sich auskungelt. Künftig müssen die Aktionäre als Eigentümer über die Vergütungen entscheiden.

Die gesetzliche Begrenzung von Managergehältern ginge dagegen zu weit. Sie wäre ein unzulässiger Eingriff in die freie Preisbildung am Arbeitsmarkt für Spitzenmanager. Die würden deutsche Unternehmen meiden, wenn sie hier viel weniger verdienen sollen. Die Deckelung des Betriebsausgabenabzugs klingt harmlos, wäre aber ein Bruch mit dem Nettoprinzip im Steuerrecht. Alle Firmen zahlen Steuern nur auf den Gewinn. Der ergibt sich aus dem Umsatz minus Kosten. Wenn das für Konzernzentralen nicht mehr gilt, werden sie eher aus Deutschland flüchten.

(mar)
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