Persönlich Marc Jan Eumann . . . behält seinen Doktortitel

Der nordrhein-westfälische Staatssekretär Marc Jan Eumann (SPD) kann aufatmen: Der Doktortitel, den er 2011 an der Technischen Universität (TU) Dortmund erworben hat, wird ihm nicht aberkannt. Dies hat der Rat der TU-Fakultät für Kulturwissenschaften gestern entschieden. Damit braucht sich der für Medien zuständige SPD-Politiker keine Sorgen mehr zu machen. Wäre der Spruch anders ausgefallen, hätte sich Ministerpräsidentin Hannelore Kraft wohl blitzschnell von ihm getrennt.

Die Entscheidung des Fakultätsrats überrascht allerdings. Denn es war das Rektorat derselben TU, das ein Aberkennungsverfahren angestrengt hatte. Unter Berufung auf einen externen Gutachter hieß es, Eumann habe sich "erhebliches wissenschaftliches Fehlverhalten" zuschulden kommen lassen. Tatsächlich hat Eumann seine 1991 in Köln abgefasste Magisterarbeit zur Grundlage für seine in Dortmund eingereichte Doktorarbeit gemacht. Das ist an sich nicht zu beanstanden. Allerdings hat Eumann der TU gegenüber schriftlich versichert, dass keine Teile davon früher schon einmal wissenschaftlich veröffentlicht worden seien. Seine, wie er sagt, unveröffentlichte Magisterarbeit hat er nicht im Literaturverzeichnis angegeben. Eine lässliche Sünde? Eumann sieht es so: " Ich habe bei niemandem abgeschrieben, mich nicht mit fremden Federn geschmückt." Lediglich 31 Prozent des Dissertationstextes stammten aus der Magisterarbeit. Die Fakultät stelle "nicht infrage, dass die Erweiterung meiner Dissertation substanziell ist. Ich habe also wissenschaftlich korrekt gearbeitet". Im Übrigen habe er seine Magisterarbeit nicht verschwiegen: "Mit meinem Doktorvater und meinem Zweitgutachter habe ich über die Existenz dieser Arbeit gesprochen."

Inzwischen sitzt der Historiker Eumann an einer neuen Arbeit: Der 48-jährige Kölner untersucht die Geschichte des SPD-Ortsvereins Köln-Dünnwald.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort