Persönlich Margarita Mathiopoulos . . . kämpft um ihren Doktortitel

Ihre Vita ist beeindruckend. Margarita Mathiopoulos, 59 Jahre alt, geboren in Bonn, studierte Geschichte, Politik- und Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn, an der Sorbonne, in Harvard und Stanford, war Gastprofessorin an der Humboldt- Universität in Berlin und Honorarprofessorin. Zudem war sie Bankdirektorin, Vize-Direktorin des Aspen-Instituts, Managerin für Kommunikation bei IBM und ist heute noch in 17 Organisationen Mitglied. Eine viel beschäftigte Frau.

Ihre griechischen Eltern waren befreundet mit Willy Brandt, weshalb Mathiopoulos früh mit Politik-Größen in Berührung kam. 1987 wollte der damalige SPD-Parteivorsitzende Brandt die damals 30-Jährige als Partei-Sprecherin engagieren. Doch hagelte es heftige Kritik. Mathiopoulos habe kein Parteibuch und sei zudem mit dem CDU-Politiker Friedbert Pflüger, Sprecher des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, verlobt. Für die Genossen ein No-Go.

Wenig später heiratete sie ihren Lebensgefährten. Sowohl Brandt als auch Weizsäcker waren bei der Promi-Hochzeit dabei. Dann erlitt Mathiopoulos' Karriere einen Knick. Pflüger verließ sie 2006. 2008 wurde sie öffentlich gerügt, als sie einen Sohn Gaddafis als "einzigen Menschenrechtsverfechter seines Landes" bezeichnet hat. Und 2011 wollte ein Kuratorium, dem sie angehörte, Wladimir Putin den Quadriga-Preis zusprechen. Die Auszeichnung wurde für Frieden und Staatsklugheit vergeben.

Am heftigsten dürfte Mathiopoulos, heute FDP-Mitglied, aber die Aberkennung ihrer akademischen Titel getroffen haben. 2011 beweist "VroniPlag Wiki", dass ihre Dissertation aus dem Jahr 1986 zu 46 Prozent aus Plagiaten besteht. Die Universität Bonn wirft ihr Täuschung vor. Mathiopoulos klagt gegen die Aberkennung der Titel. Doch ist sie gestern vom Oberlandesgericht Münster erneut gescheitert. Die letzte Chance, ihre Titel zu behalten, ist das Bundesverfassungsgericht.

(RP)
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