Persönlich Maria Krautzberger . . . wird Chefin des Umweltamtes

Seit dem Wechsel des relativ bekannten Jochen Flasbarth als Staatssekretär ins Umweltministerium ist die Präsidenten-Stelle des Umweltbundesamtes in Dessau verwaist. Jetzt hat sich Ministerin Barbara Hendricks (SPD) für eine Genossin entschieden, die kaum einer auf dem Zettel hatte und die nur einer kleinen Gemeinde von Ökologen bekannt ist: Maria Krautzberger (60), gebürtige Oberbayerin, war nach über einem Jahrzehnt als Staatssekretärin des Berliner Stadtentwicklungssenates vor gut zwei Jahren in den Ruhestand versetzt worden. Nun erlebt sie ihr Comeback an unvergleichlich einflussreicherer Stelle. Als SPD-Bürgermeister Klaus Wowereit Ende 2011 eine neue Koalition mit der CDU auf die Beine stellte, fiel das Stühlerücken in der weiter SPD-geführten Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt heftig aus. Neben der Landesministerin musste auch Staatssekretärin Krautzberger das Feld räumen. Sie hatte einem zehn Jahre jüngeren Genossen zu weichen. Nun folgt sie auf den neun Jahre jüngeren Flasbarth an die Spitze des Umweltbundesamtes.

Sie ist damit Deutschlands oberste Umweltschützerin, berät die Regierung in Umweltfragen und stellt ihrer Vorgesetzten, Ministerin Hendricks, fachliche Expertise in allen Umweltfragen zur Verfügung. Ihre ersten beruflichen Schritte unternahm Krautzberger in Nordrhein-Westfalen: Nach einem Soziologie-Studium in München und einem Verwaltungswissenschafts-Studium in Konstanz arbeitete sie als Wissenschaftlerin am Politischen Seminar der Uni in Bonn und stieg bei der Stadtverwaltung in Wuppertal bis zur Abteilungsleiterin für Stadtentwicklung und Umwelt auf. Ab 1992 war sie Umweltdezernentin zunächst in Lübeck, dann in Oberhausen, bevor sie als Staatssekretärin nach Berlin ging.

In der Landesverwaltung arbeitete sie im Stillen. Das wird sich in der neuen Position ändern müssen.

(RP)
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