Persönlich Martin Stadelmaier ... ist als Intendant im Gespräch

Mit dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) wird im Januar auch sein Staatskanzleichef aus dem Amt scheiden. Martin Stadelmaier (54) war Becks Vertrauter, Berater und Strippenzieher. Insbesondere auf dem Feld der Medienpolitik galt die Rollenteilung: Beck war das Gesicht der Rundfunkpolitik in Deutschland, Martin Stadelmaier jedoch der eigentliche Kopf dahinter.

Seit 1994 saß Beck der Rundfunkkommission der Länder vor. Ebenso lange ist er Mitglied des ZDF-Verwaltungsrats und seit 1999 dessen Vorsitzender. Es gab kaum eine wichtige Zusammenkunft dieser Gremien in den vergangenen zehn Jahren, die nicht Stadelmaier für Beck vorbereitete. Er selbst ist Mitglied im ZDF-Fernsehrat, dem zweiten Kontrollgremium des öffentlich-rechtlichen Senders.

Kurz nach der Ankündigung, dass er mit Beck aus seinem Amt scheiden wird, wurde der gebürtige Bonner als möglicher neuer Intendant der Deutschen Welle gehandelt. Dessen amtierender Intendant Erik Bettermann ist 68 Jahre alt und scheidet im September 2013 aus seinem Amt aus. Ende November dementierte Stadelmaier nur schwach, dass er Chef des deutschen Auslandssenders werden könnte. "Ich habe daran kein Interesse", sagte er. Ein harter Ausschluss klingt anders. In der Szene wurde gelästert, Stadelmaier habe zu früh den Kopf herausgestreckt, was seine Chancen sinken ließ. Dennoch gilt er weiter als Favorit der SPD für den Spitzenjob. Widerstand gegen den Beck-Vertrauten gibt es von der Union. Die Entscheidung, wer künftig die Geschicke des Auslandsrundfunks lenkt, wird im kommenden Frühjahr fallen. Das Aufsichtsgremium Rundfunkrat setzte dafür inzwischen eine Findungskommission ein, die ihm Wahlvorschläge unterbreiten soll.

Die Deutsche Welle gehört zur ARD und hat ihren Sitz in Bonn und Berlin. Sie sendet ihr Programm ohne Werbung in verschiedenen Sprachen.

(qua)
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