Persönlich Maryam Mirzakhani ... ist die erste Frau mit Fields-Medaille

Mit dieser Auszeichnung konnte selbst Maryam Mirzakhani (36) nicht rechnen. Zum ersten Mal in der knapp 80-jährigen Geschichte der Fields-Medaille erhält eine Frau die begehrte Auszeichnung, die seit 1936 alle vier Jahre für herausragende Entdeckungen in der Mathematik verliehen wird. Den Preis wird sie nun auf dem International Congress of Mathematicians (ICM) in Seoul entgegennehmen.

Bereits als Schülerin holte die Iranerin zwei Goldmedaillen bei Internationalen Mathematik-Olympiaden. Das mit der Fields-Medaille - auch bekannt als Nobelpreis der Mathematik - verbundene Renommee dürfte für die 36-Jährige wertvoller sein als das verhältnismäßig niedrige Preisgeld von 15 000 kanadischen Dollar - umgerechnet gut 10 000 Euro. Ausgezeichnet wurde Mirzakhani für ihre "herausragenden Beiträge" zur Dynamik und Geometrie von Riemannschen Flächen. Doch das Fachgebiet der Preisträgerin wird wohl auch Menschen, für die die Welt der Zahlen kein rotes Tuch ist, das Runzeln auf die Stirn treiben - die nichteuklidsche Geometrie, in der andere Regeln gelten als in der bekannten Geometrie aus dem Mathematikunterricht. Unter anderem untersuchte Maryam Mirzakhani geschlossene Kurven auf hyperbolischen Flächen, deren Länge sich nicht ändert, auch wenn man sie verformt. "Ihre Arbeiten haben Methoden verschiedener Gebiete wie algebraische Geometrie, Topologie und Wahrscheinlichkeitsrechnung zusammengebracht", sagte die Jury.

Laut Ingrid Daubechies, Präsidentin der International Mathematical Union (IMU), die den Preis vergibt, sei Maryam Mirzakhani im Iran sehr bekannt und ein Vorbild für junge Studenten. "Für mich als Frau ist es wunderbar zu sehen, dass sie gewonnen hat", sagte die IMU-Präsidentin. In Zukunft werde es nichts Außergewöhnliches mehr sein, wenn eine Frau die begehrte Fields-Medaille bekomme.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort