Truppenaufmarsch in Tetovo Mazedonien kündigt Offensive an

Skopje/Tetovo (rpo). Angesichts der Kämpfe mit albanischen Rebellen verlegt Mazedonien Truppenverbände in die Region Tetovo. Am Montag trafen Kampfpanzer, Soldaten und zusätzliches Material in der Krisenregion ein. Die Gefechte flauten indes im Laufe des Tages zumindest kurzfristig ab.

Das Verteidigungsministerium in Skopje teilte am Montag mit, die Panzer kämen zum Einsatz, wenn sie benötigt würden. Unterdessen flauten die Gefechte mit albanischen Rebellen vorübergehend ab, was als Änderung der bisher wenig erfolgreichen Taktik der Regierungstruppen verstanden wurde. NATO verstärkt Kontrollen Scharping will nicht von Krieg sprechen

Auf der Strecke von der Hauptstadt Skopje in die nordwestmazedonische Stadt Tetovo waren am Nachmittag große Militärkonvois der Mazedonier unterwegs. Augenzeugen berichteten, es seien auch weitere Panzer auf dem Weg in die Albanerhochburg Tetovo. Gegen 16.00 Uhr fuhr ein Konvoi mit mehreren T 51-Kampfpanzern, Schützenpanzern und gepanzerten Truppentransportern in die Stadt ein. Zuvor hatte die Regierung eine Mobilisierung von Armeereservisten begonnen.

Am Montag gab es bis zum späten Nachmittag nur sporadische Schießereien zwischen mazedonischen Sicherheitskräften und den albanischen Rebellen der "Nationalen Befreiungsarmee". Die Rebellen hatten in der Nacht im Umfeld ihrer Hochburg Kale neue Positionen eingenommen und sich heftige Feuergefechte mit der Polizei geliefert.

Für die Bundeswehr bedeute diese Bewegung der Rebellen keine neue zusätzliche Bedrohung, sagte der Sprecher der deutschen Einheiten, Hauptmann Arne Pollei, in Tetovo. In dem deutschen Feldlager herrschte Anspannung, während der Dienstbetrieb weiterging.

Mazedonien kündigt Offensive gegen albanische Rebellen an

Mazedonien hat am Montag eine "sehr baldige" Offensive ihrer Sicherheitskräfte gegen die rund um Tetovo im Nordwesten des Landes kämpfenden albanischen Rebellen der UCK angekündigt. Die Offensive solle sofort nach der Beendigung der Lageberichte vor Ort beginnen, zitierte die Nachrichtenagentur Beta Regierungssprecher Antonio Milosevski aus Skopje.

Die am Wochenende begonnene Mobilisierung von Armeereservisten dauere an, sagte Djordje Trendafilov, Sprecher des Verteidigungsministeriums. Er bestätigte, dass Armeeverstärkungen in das Grenzgebiet zum Kosovo entsandt wurden.

(RPO Archiv)
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