Kabul Mehr als 70 Tote bei Anschlagsserie in Afghanistan

Kabul · Bei der schwersten Anschlagswelle seit Jahren sind in Afghanistan mehr als 70 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden. Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu den Selbstmordanschlägen auf einen Stützpunkt von US-Elitetruppen in der Nähe des Flughafens und eine Polizeiakademie in Kabul, nicht aber zu einer früher gezündeten Lastwagenbombe. Bei dem Angriff auf das US-Camp Integrity kamen nach Militärangaben am Wochenende ein ausländischer Soldat und acht afghanische Angestellte ums Leben. Die Anschlagswelle dämpfte Hoffnungen, die Taliban wären durch den Führungsstreit nach dem Tod ihres langjährigen Anführers Mullah Mohammad Omar geschwächt.

Deutsche Soldaten waren von den Anschlägen nach Angaben des Einsatzführungskommandos in Potsdam nicht betroffen. Viele der Bundeswehr-Angehörigen in Kabul wohnten jedoch im Camp Kassaba, das direkt an den Stützpunkt der US-Spezialkräfte grenzt. Derzeit sind 860 deutsche Soldaten in Afghanistan im Einsatz, rund 110 von ihnen in der afghanischen Hauptstadt.

(rtr)
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