Persönlich Melania Trump . . . wird zur Last im US-Wahlkampf

Melania Trump ist jetzt offline - jedenfalls ihre Website. Die enthalte, teilte die Milliardärsgattin gestern via Twitter und Facebook mit, "keine aktuellen Informationen". Die Internetpräsenz stamme aus dem Jahr 2012, und dementsprechend müsse man sie jetzt mal erneuern. Ein erstaunlicher Zufall, wenn man bedenkt, dass ausgerechnet gestern amerikanische Medien wie der "New Yorker" herausgefunden haben, dass Teile des Lebenslaufs nicht nur inaktuell, sondern sogar falsch sind. Melania Trump (46), Ehefrau des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump (70), hat nämlich, anders als im Netz zu lesen war, keinen slowenischen Studienabschluss in Architektur und Design. Sie musste ihr Studium der Modelkarriere wegen vorzeitig abbrechen.

Damit wird die dritte Frau des irrlichternden Donald Trump, die laut demselben inaktuellen Lebenslauf fünf Sprachen (Slowenisch, Englisch, Französisch, Serbokroatisch, Deutsch) spricht, immer mehr zur Belastungsprobe für das republikanische Wahlkampfteam. Der erste ebenso peinliche Fauxpas: Ihre Rede beim Nominierungsparteitag ihres Mannes am 18. Juli stammte zu großen Teilen aus der Feder von Michelle Obama. Melania, die als Melanija Knavs in Slowenien zur Welt kam, bediente sich großzügig bei deren Rede von 2008 - als Michelle ihren Ehemann Barack Obama als idealen US-Präsidenten bewarb.

Melania und Donald Trump bekamen nach der Hochzeit 2005 ihren Sohn Barron. Der Unternehmer hingegen hatte zu diesem Zeitpunkt schon vier Kinder aus den vorherigen zwei Ehen. Eigentlich wollten die Wahlkampfstrategen der Republikaner Melania etwas aus der Rolle des Anhängsels herauslocken. Die Rede auf dem Parteitag galt auf dem Weg zur potenziellen First Lady als wichtig. Nach dem "inaktuellen" Lebenslauf und der Plagiatsrede dürften die Rufe nach Auftritten Melanias in der Öffentlichkeit wohl nun leiser werden.

Henning Rasche

(RP)
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