Berlin Merkel besucht Argentinien und Mexiko

Berlin · Bundeskanzlerin Angela Merkel ist gestern zu ihrer Lateinamerika-Reise aufgebrochen. Ihr Besuch steht unter besonderer Beobachtung. Nutzt Merkel ihre Kurzbesuche in Argentinien und Mexiko, um in Fragen von Klima, Handel und Migration Verbündete gegen die Haltung der USA zu finden? Merkels Umfeld wies solche Spekulationen klar zurück. Die Reise nach Mexiko sei zu Beginn der deutschen G20-Präsidentschaft geplant worden. Das war im Dezember 2016, also lange bevor Donald Trump seine Positionen als Präsident deutlich gemacht hatte. Die Reise habe "überhaupt nichts" mit Trump zu tun, hieß es aus Regierungskreisen.

Allerdings räumte man auch ein, dass die Positionen Argentiniens und Mexikos in der Klima- und Handelspolitik näher an den deutschen als an den amerikanischen sein würden. Offiziell dient Merkels Reise der Vorbereitung des G20-Gipfels, zu dem Anfang Juli die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer nach Hamburg kommen. Argentinien wird nach Deutschland die nächste Präsidentschaft übernehmen, daher stattet die Kanzlerin den Südamerikanern den ersten Besuch ihrer nun fast zwölfjährigen Amtszeit ab. Nicht verhehlen lässt sich der Trend, dass die G20-Staaten ihre Positionen umso enger mit Deutschland abstimmen, seitdem sich die USA in Klima- und Handelsfragen aus internationalen Vereinbarungen zurückzieht.

(qua)
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