Persönlich Michael Moore . . . startet Website "Trumpileaks"

Von Politikern und Funktionären wird er gefürchtet, vom Volk für seine Enthüllungsdokumentationen geliebt. Seit dem US-Wahlkampf hat der ultraliberale Filmemacher Michael Moore einen neuen Lieblingsfeind: Und der heißt - wenig überraschend - Donald Trump. Weil es der US-Präsident laut Moore mit der Wahrheit nicht allzu ernst nimmt und denkt, über dem Gesetz zu stehen, hat der 63-Jährige eine Onlineplattform gestartet, auf der er Trumps "Verbrechen, Lügen und allgemeines Fehlverhalten" aufdecken will.

"Trumpileaks" nennt sich die Website, die sich, so Moore, an "patriotische Amerikaner in der Regierung, Strafverfolger", aber auch Menschen im Privatsektor richtet. Sie sollen auf der Plattform anonym und in verschlüsselter Form entlarvende Fotos, Videos, Tonaufnahmen und Dokumente über die Regierung Trump veröffentlichen können. Nur so ließen sich dem Aktivisten zufolge "die Vereinigten Staaten vor der Tyrannei eines Einzelnen" schützen.

Moore ist für seine provokaten Aktionen bekannt. Der Regisseur, der mit dem Film "Bowling For Columbine" zur Schusswaffen-Kultur in den USA 2003 einen Oscar gewann, löst mit politischen Filmen regelmäßig Diskussionen aus. Er beleuchtete die Entwicklungen nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ("Fahrenheit 9/11"), die globale Wirtschaftskrise ab 2007 ("Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte") und das Gesundheitssystem der USA ("Sicko"). Sein Buch "Stupid White Men" erlangte international Bestseller-Status. Moore wird aber auch - nicht nur von der politischen Rechten - vorgeworfen, manche Fakten einseitig zu beleuchten, anstatt journalistischen Grundsätzen zu folgen.

Mit "Trumpileaks" führt Moore seinen Feldzug gegen Trump fort. Kurz vor der US-Präsidentschaftswahl erschien sein Film "Michael Moore in Trumpland". Im August soll am Broadway eine Show namens "The Terms of My Surrender" starten, in der Moore Trumps Präsidentschaft auf die Schippe nimmt.

(RP)
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