Düsseldorf Millionen Gasgeräte vor Umrüstung

Düsseldorf · Kunden erhalten in den nächsten Jahren Besuch von Technikern.

Die Gasversorger im Rheinland haben mit einer auf mehrere Jahre angelegten Umrüstung von Gasgeräten ihrer Kunden begonnen. Die sogenannte Marktraum-Umstellung ist nötig, weil die Niederländer spätestens ab 2030 kein Gas mehr nach Deutschland exportieren. Da das von dort stammende L-Gas einen niedrigeren Brennwert hat als das künftig verwendete H-Gas, sind neben neuen Gas-Pipelines auch Umrüstungen in den Haushalten nötig.

Nach Angaben des Netzbetreibers Thyssengas werden derzeit im Raum Rees-Anholt-Isselburg nahe Kleve die ersten Gasthermen, Heizungen und Gasherde nachgerüstet oder ausgetauscht. "Das Umstellungsgebiet ist mit 10.000 umzustellenden Endgeräten in den nachgelagerten Netzen noch verhältnismäßig klein und für uns quasi ein Pilotprojekt", heißt es bei Thyssengas.

Deutschlandweit werden derzeit noch mehr als fünf Millionen Haushalte mit L-Gas versorgt - laut Bundesnetzagentur ein Viertel aller Gaskunden. "In unserer Region sind der Niederrhein, der Großraum Düsseldorf und Köln, Teile des Ruhrgebiets und dazu noch das Münsterland von der Umstellung betroffen", sagte Bernd Dahmen, Geschäftsführer von Thyssengas, des größten Netzbetreibers am Niederrhein.

Durch die Umstellung fallen beim Endkunden zunächst keine Kosten an, diese trägt der Versorger. Nach Angaben der Verbraucherzentrale NRW müssen nur in wenigen Fällen Geräte getauscht werden. Dann bekommt der Kunde einen Zuschuss von 100 Euro, die übrigen Kosten muss er selbst tragen.

Der Bau neuer H-Gas-Pipelines und die Umrüstung aller Endgeräte dürften den Gaspreis leicht in die Höhe treiben. Schließlich werden die Kosten auf alle Kunden umgelegt. "Wir reden hier aber über eine Mehrbelastung von maximal zehn Euro im Jahr", sagte Dahmen.

(maxi)
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