Mindestlohn schadet

Dass der flächendeckende Mindestlohn nun in Stufen kommen soll, macht ihn nicht besser. Auch ein schrittweise erreichter Mindestlohn richtet großen Schaden an. Durch ihn verlieren genau die Menschen, denen man eigentlich helfen will: Geringqualifizierte, deren Produktivität unter 8,50 Euro pro Stunde liegt, werden durch den Mindestlohn nicht mehr verdienen, sondern gar nichts mehr – weil ihre Arbeitgeber die Stellen mangels Rentabilität einfach streichen, in Schwarzarbeit oder Ausland verlagern werden. Auch sticht der Hinweis auf die europäischen Nachbarn nicht. Entweder gibt es dort, wie in England, keine anderen scharfen Regulierungen à la Kündigungsschutz. Oder die Länder haben, wie Frankreich, enorme Arbeitslosigkeit.

Die SPD hat den Mindestlohn zur Trophäe stilisiert, mit der sie die Zustimmung ihrer Basis erkaufen will. In der CDU, die schon lange nicht mehr die Partei Erhards ist, haben viele den Blick für ökonomische Zusammenhänge verloren. Dass ein Mindestlohn die erfolgreichen Hartz-Reformen zurückdreht, scheinen die Großkoalitionäre nicht zu sehen.

(RP)
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