Berlin Minijobs boomen nur noch in Privathaushalten

Berlin · Die Zahl der gewerblichen Minijobs schrumpft bundesweit leicht - auf 6,9 Millionen. Das geht aus dem Quartalsbericht der Minijob-Zentrale der Knappschaft-Bahn-See hervor, der unserer Zeitung vorliegt. Rechnet man die Minijobber in Privathaushalten dazu, liegt die Zahl bei 7,2 Millionen. Seit 2004 stieg die Zahl der Minijobber stetig; im Februar 2012 waren es 7,45 Millionen. Minijobs werden auch als atypische Beschäftigungen bezeichnet, weil sie überwiegend steuer- und abgabenfrei sind.

Experten sehen in den neuen Zahlen noch keine Trendwende. Sie beobachten aber insgesamt, dass die für die Finanzierung der Sozialkassen entscheidende sozialversicherungspflichtige Beschäftigung seit 2004 deutlich zugenommen hat - um 12,3 Prozent auf knapp 30 Millionen Beschäftigte. Parallel nahm die Zahl der Minijobs nur um 3,8 Prozent zu. "Einen neuen Trend wird es möglicherweise ab 2015 geben, wenn der Mindestlohn auch für Minijobber gilt", sagte ein Sprecher der Minijob-Zentrale. Experten rechnen damit, dass bis zu 1,5 Millionen Minijobs wegfallen könnten, weil sie dann teurer werden.

Im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres nahm die Zahl der gewerblichen Minijobber zwar mit 1,7 Prozent im zweiten Quartal leicht zu. Im Vergleich zu 2013 sinkt ihre Zahl aber. 14 751 Menschen weniger als im Vorjahr waren im zweiten Quartal auf 450-Euro-Basis geringfügig beschäftigt. Das entspricht einem Rückgang von 0,2 Prozent.

Der Trend gilt nicht für Minijobs in Privathaushalten. Fast 280 000 solcher Hilfskräfte sind inzwischen bei der Minijob-Zentrale gemeldet. Deren Zahl ist damit seit 2004 um 172 Prozent gestiegen. Diese staatlich besonders geförderten Minijobs wurden geschaffen, um Schwarzarbeit einzudämmen.

(rl)
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