Berlin Minister fordert vom Handel mehr Geld für Tierschutz

Berlin · Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) hat an ein Bündnis großer Handelsunternehmen appelliert, mehr Geld in die Kampagne für Tierwohl zu investieren. "Die vom Lebensmitteleinzelhandel zur Verfügung gestellten Mittel reichen derzeit nicht aus", sagte Schmidt unserer Zeitung und warnte: "Meine Sorge ist, dass die hohe Investitionsbereitschaft der vielen Landwirte deutlich abnimmt, wenn die Investitionen der Initiative der großen Beteiligung nicht angepasst werden."

Insgesamt 85 Millionen Euro stellen die Handelsketten solchen Fleischerzeugern zur Verfügung, die nach bestimmten Vorgaben den Tierschutz und die Haltungsbedingungen ihrer Tiere verbessern. Pro Kilogramm erzeugtem Fleisch erhalten Landwirte von Bauernverband und Handel - je nach Umbaumaßnahme - einige Cent Förderung. Das gilt etwa für Verbesserungen beim Platzangebot, der Lüftung und Beleuchtung von Ställen.

Mittlerweile haben sich mehr als 4500 Betriebe für die Initiative registrieren lassen; eine Zusage auf Förderung bekam aber weniger als die Hälfte. In der Branche herrscht deswegen Unmut. "Die Bereitschaft bei Landwirten zur Teilnahme sollte nicht in Enttäuschung enden", sagte Minister Schmidt. Doch eine eigene Beteiligung schließt er aus: "Die Bundesregierung kann sich aus Rechtsgründen nicht finanziell an einer privatwirtschaftlichen Initiative beteiligen", sagte Schmidt.

(jd)
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