Persönlich Mohammed bin Salman . . . ist der künftige König der Saudis

Vor zwei Jahren war Mohammed bin Salman noch weitgehend unbekannt, nun soll der 31-Jährige der künftige König Saudi- Arabiens werden. Sein Vater, der amtierende König Salman (81), hat den eigentlichen, deutlich älteren Thronfolger Mohammed bin Najef (57) entmachtet und den Liebling unter seinen zwölf Söhnen als ersten Erben gesetzt. Der Bruch mit der Tradition hat zum Ziel, die wirtschaftliche Lage des arabischen Königreichs zu stärken.

Mohammed bin Salman gilt als Wirtschaftsreformer und hat dank seines Vaters schnell an Einfluss gewonnen. Nach seinem Jura-Studium wurde er 2009 Sonderberater seines Vaters, der damals Gouverneur der Hauptstadt Riad war. Als sein Vater 2013 Kronprinz wurde, stieg Mohammed zum Chef des prinzlichen Kabinetts, später zum Staatssekretär auf. Nach dem Tod von König Abdallah 2015 und der Thronbesteigung Salmans beschleunigte sich der Aufstieg des jungen Prinzen nochmals: Er wurde Verteidigungsminister, lenkte die staatliche Ölgesellschaft, leitet das Riesenprojekt "Vision 2030", das die Wirtschaft - weg vom Öl, hin zu Photovoltaikanlagen und Tourismus - breiter aufstellen soll. Bei wichtigen Auslandsreisen vertrat Mohammed seinen gebrechlichen Vater, westlichen Medien gab er Interviews - ein untypischer Schritt für die verschlossenen Saudis. Mit der neuen Herrschergeneration keimt die Hoffnung auf, das islamisch-fundamentalistische Land, in dem immerzu Menschenrechte verletzte werden, könnte sich radikal modernisieren und gesellschaftlich öffnen.

Doch der Nachwuchsmonarch ist nicht unumstritten. Kritiker werfen ihm vor, machthungrig zu sein. Als Verteidigungsminister hat er Katar isoliert und den Konflikt mit dem Iran verschärft. In Jemen führt Saudi-Arabien einen Krieg gegen die schiitischen Huthi-Rebellen - mit Hunderten zivilen Opfern.

So oder so - gerade durch sein für einen Machthaber ungewöhnlich niedriges Alter wird Mohammed die Politik Saudi-Arabiens auf Jahrzehnte prägen.

(RP)
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