Persönlich Monica Lierhaus . . . wäre lieber nicht gerettet worden

Monica Lierhaus ist unerbittlich zu sich selbst. So ist sie zu einer erfolgreichen Journalistin geworden, zur "Miss Sportschau", die mit dem Bundestrainer sprach. Doch dann hatte sie dieses erweiterte Blutgefäß im Gehirn, fiel 2009 nach der rettenden OP ins Koma - und wachte verändert wieder auf.

Monica Lierhaus kehrt zurück
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Sie musste neu sprechen, neu gehen lernen und konnte die Spuren der Krankheit nicht mehr ganz verwischen. Damit hadert sie. Mit derselben Unerbittlichkeit, die sie in einem harten Job nach oben getragen hat. Und so hat sie nun in einem Interview gesagt, wenn sie heute vor der Wahl stünde, würde sie die lebensrettende OP nicht machen lassen. Das Interview gab sie gemeinsam mit ihrer Mutter. Als die anmerkte, dass sie dann nun tot wäre, erwiderte Lierhaus: "Egal. Dann wäre mir vieles erspart geblieben."

Auch ihren Fernsehauftritt 2011, als sie ihrem Lebensgefährten bei einer Preisverleihung einen Heiratsantrag machte, bereut sie inzwischen. "Den würde ich heute nie wieder machen. Ich wollte Rolf etwas zurückgeben, weil er so wahnsinnig viel für mich getan hatte. Falsche Zeit, falscher Ort. Das weiß ich jetzt auch." Lierhaus lebt inzwischen getrennt. Ihre Gesundheit sei zu 85 Prozent wiederhergestellt, aber sie habe Probleme beim Laufen. "Meine Gangart nervt mich nach wie vor sehr", so Lierhaus.

Die 45-Jährige hat auch nach ihrer Krankheit hart gearbeitet, hat sich in ihren Beruf zurückgekämpft, moderiert jetzt für den Sender Sky. Viele Menschen werden sie dafür bewundern und nur schwer verstehen, dass Lierhaus für das Erreichte nicht dankbar sein kann. Sie selbst aber scheint Leben nur mit absoluten Erfolgsmaßstäben wertschätzen zu können. So verpasst sie die Chance, für einen menschlicheren Blick auf das Leben zu werben. Lierhaus hat in der Leistungsgesellschaft Karriere gemacht. Deren Gesetzen bleibt sie treu.

(RP)
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