Persönlich Monika Lewinsky ...kämpft gegen Online-Mobbing

Details einer erotischen Affäre sind auf der ganzen Welt wohl bei nur wenigen Menschen so bekannt geworden wie bei der früheren Praktikantin im Weißen Haus, Monika Lewinsky. Ihre Beziehung zum früheren US-Präsidenten Bill Clinton wurde 1998 zum Zentrum eines Amtsenthebungsverfahrens gegen Clinton und auch zum Thema globaler öffentlicher Erregung - wahlweise, weil man ihr unterstellte, ihn verführt zu haben, oder, weil man sie beschuldigte, das Verfahren gegen ihn verursacht zu haben. In Wahrheit war sie heimlich abgehört worden, um den die Affäre anfangs leugnenden Präsidenten zu belasten.

Frau Lewinsky versucht, das Beste aus der Lage zu machen. So studierte sie in London Psychologie, um sich auf völlig andere Themen konzentrieren zu können. Nachdem sie eines der ersten Opfer von massenhaften Beleidigungen im Internet geworden war, hat sie sich den Kampf gegen Online-Mobbing zur Lebensaufgabe gemacht. So gab sie soeben über den britischen "Guardian" Ratschläge, wie sich Opfer von Beschimpfungen verhalten sollten: Zurückmobben habe keinen Sinn. Man solle ehrverletzende Artikel im Internet boykottieren. Und sie entwarf kleine Anti-Mobbing-Symbole, mit denen Menschen anderen Menschen ihr Mitgefühl auch über digitale Nachrichten einfach mitteilen können - Vodafone und andere Telefonkonzerne bieten diese "Emojis" ihren Nutzern an, beispielsweise Hände, die sich festhalten.

In dem Interview im "Guardian" beschreibt die nun 42-Jährige auch, wie schrecklich es war, im Zentrum eines Empörungssturmes gewesen zu sein. Sie habe auch an Selbstmord gedacht. Sie habe keine Arbeit finden können, weil Arbeitgeber fürchteten, ins Gerede zu kommen. Nun hat sie eine neue Sorge: Dass der rechte Präsidentschaftskandidat Donald Trump die frühere Affäre von Bill Clinton nutzt, um dessen Ehefrau Hillary im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft zu attackieren.

(RP)
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