Mossul ist nicht Aleppo

Die Zahl ziviler Opfer in Mossul steigt. Die Menschen geraten zwischen die Fronten im Kampf irakischer Regierungstruppen gegen die Terror-Miliz IS. Oder sie werden bei Luftangriffen getötet, die in der dicht besiedelten irakischen Metropole nicht immer präzise ihr Ziel treffen. Das sei doch genauso wie in Aleppo, behaupten jetzt triumphierend jene, die das mörderische russische Bombardement der syrischen Stadt im Nachhinein aufrechnen wollen gegen die Opfer der von den USA geführten Anti-IS-Koalition im Irak. Auch in Deutschland wollen viele gerne glauben, dass im US-Militär eine Rambo-Mentalität herrscht, seit Donald Trump im Amt ist. So ein Unsinn: Mossul ist nicht Aleppo.

Es kommen mehr Zivilisten um, weil die Intensität der Kämpfe weiter zunimmt und der IS die Bewohner von Mossul gezielt als Schutzschilde missbraucht. Das ist kein Freispruch für die Anti-IS-Allianz, die mehr tun muss, um Opfer zu vermeiden. Aber wenigstens stellt sie sich ihrer Verantwortung und bekennt ihre Mitschuld. In Moskau dagegen war immer nur die Rede von getöteten "Terroristen".

(RP)
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