Neu-Delhi Schwere Wahlschlappe für Indiens Premier

Neu-Delhi · Indiens erfolgsverwöhnter Premierminister Narendra Modi hat bei der Wahl in Delhi einen schweren Schlag hinnehmen müssen. Er wird weiterhin als Goliath die indische Politik bestimmen - aber die Davids wissen nun: Er ist nicht unverwundbar. Eigentlich hatten die Wähler in Indiens Hauptstadt Neu-Delhi nur ein neues Parlament für ihre Stadt bestimmt. Doch das spektakuläre Ergebnis elektrisiert den ganzen Subkontinent: Überragender Sieger nach Hochrechnung der Stimmen ist der Rebell Arvind Kejriwal. Jahrelang führte er die Wutbürger an, die keine Beamten mehr bestechen und eine faire Politik wollten. Der Mythos von Modis Unbesiegbarkeit ist zerplatzt.

Neu Delhi erinnert an Opfer der Gruppenvergewaltigung
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Neu Delhi erinnert an Opfer der Gruppenvergewaltigung

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Seine Partei BJP hatte die Parlamentswahlen im Mai 2014 mit absoluter Mehrheit gewonnen. Seitdem räumte sie bei jeder Landtagswahl ab, mit Modi als Aushängeschild. Auch diesmal griff der 64-Jährige immer wieder zum Mikrofon und war auf mehr Postern zu sehen als die Spitzenkandidatin. Doch es half nichts: Kejriwals Aam Aadmi Party, die Partei des kleinen Mannes, hat mit einem Minibudget und Tausenden Helfern die gut geschmierte Wahlkampflok der BJP überholt. Nun dürften auch andere Regional- und Splitterparteien wieder neuen Mut fassen. Die BJP verfügt zwar über eine absolute Mehrheit im Unterhaus, nicht aber im Oberhaus, durch das alle Gesetzesvorhaben müssen. Analysten vermuten, dass Modis große Reformvorhaben nun ins Stocken geraten.

(dpa)
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