Brüssel Nato warnt Russland vor Verstoß gegen Raketenvertrag

Brüssel · Die Nato hat Russland offiziell vor der Verletzung des INF-Vertrags zum Verbot von atomar bestückbaren Mittelstreckenwaffen gewarnt. In einer gestern veröffentlichten Erklärung fordern die 29 Bündnisstaaten die Führung in Moskau dazu auf, ihren Bedenken gegen ein Raketensystem mit dem Namen SSC-8 umfassend und in transparenter Weise Rechnung zu tragen. Das System gebe Anlass zu ernster Besorgnis, heißt es.

Mit der Erklärung kam die Nato einem Wunsch des Bündnismitglieds USA nach. Die Amerikaner hatten den INF-Vertrag 1987 mit der damaligen Sowjetunion abgeschlossen. Das Abkommen verbietet den Bau und den Besitz landgestützter atomar bewaffneter Marschflugkörper mit einer Reichweite von 500 bis 5500 Kilometern.

Die USA sind seit Längerem der Auffassung, Russland halte sich nicht an das Abkommen. Russland hatte zuvor ebenfalls den USA vorgeworfen, den Vertrag zu verletzen. Beide Atommächte modernisieren derzeit ihr Kernwaffenarsenal.

(dpa)
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