Berlin Neue Gedenkstätte erinnert an NS-Krankenmorde

Berlin · Ein Gedenk- und Informationsort erinnert ab kommender Woche in Berlin an die Opfer der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Verbrechen. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) übergibt die bei der Philharmonie im Ortsteil Tiergarten errichtete Gedenkstätte dann der Öffentlichkeit, wie die Stiftung "Topographie des Terrors" ankündigte. Im Bereich der heutigen Philharmonie befand sich die Organisationszentrale der Mordaktion an kranken und behinderten Menschen. Nach Schätzungen gab es europaweit bis zu 300 000 Opfer.

Die Erinnerungsstätte besteht aus einer transparenten, blauen Glaswand von 24 Meter Länge. Sie verläuft auf einer zur Mitte leicht geneigten dunklen Fläche aus anthrazitgefärbtem Bodenbelag. Eine begleitende Ausstellung informiert über die Geschichte der "Euthanasie"-Morde und ihre Auswirkungen. Der Gedenkort entstand nach einem Beschluss des Bundestags von 2011. Einen Wettbewerb des Landes Berlin gewann der Entwurf der Architektin Ursula Wilms sowie des Künstlers Nikolaus Koliusis und des Landschaftsarchitekten Heinz W. Hallmann. Für das Projekt kamen rund 620 000 Euro vom Bund.

(kna)
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