Nikosia Neue Hoffnungen auf Zyperns Wiedervereinigung

Nikosia · Sein Emblem im Wahlkampf war ein Olivenzweig, das Symbol des Friedens. Das könnte ein Versprechen sein: Mit Mustafa Akinci, dem frisch gewählten Präsidenten der "Türkischen Republik Nordzypern", kommt neue Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen über eine Wiedervereinigung der seit 1974 geteilten Insel.

Der 67-jährige Linksliberale Akinci ist überzeugt, dass er "die Friedensgespräche zum Abschluss bringen kann". Auch Nikos Anastasiades, der Präsident der griechischen Republik Zypern im Süden, gilt als Befürworter einer Wiedervereinigung. Der Schlüssel zur Lösung liegt allerdings in der Türkei, die in Nordzypern eine Besatzungsarmee von mehr als 30 000 Soldaten unterhält. Misstöne gab es gleich nach der Wahl. Akinci sagte, er wünsche sich mit der Türkei eine Beziehung wie zwischen Geschwistern und nicht wie zwischen Eltern und einem unmündigen Kind. Damit handelte er sich einen Rüffel von Präsident Recep Tayyip Erdogan ein: Akinci solle "aufpassen, was er sagt".

Am Montag wollen sich Akinci und Anastasiades treffen. Diskutiert wird über vertrauensbildende Maßnahmen: Akinci will die seit der türkischen Invasion leerstehende Touristenstadt Varosha unter Aufsicht der UN-Friedenstruppe öffnen. Die Republik Zypern könnte im Gegenzug direkten Charterflügen nach Nordzypern zustimmen.

(höh)
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