München Neuer Zulauf für ADAC-Konkurrenten

München · Die Fälschung um das Auto des Jahres treibt den Wettbewerbern Kunden zu.

Die Vertrauenskrise rund um den ADAC spitzt sich weiter zu. Nachdem der Verband zugegeben hat, die Teilnehmerzahl bei der Wahl zum beliebtesten Auto Deutschlands manipuliert zu haben, hat sich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Im Rahmen eines "Vorprüfvorgangs" werde untersucht, ob Straftaten begangen wurden. Der ADAC erklärte, er werde die Staatsanwaltschaft bei ihren Untersuchungen unterstützen. Alle Unterlagen der Wahl zum "Gelben Engel" würden übergeben.

Derweil verzeichnen die Wettbewerber ein steigendes Interesse. "Wir hatten seit dem Wochenende ein sehr stark erhöhtes Anrufvolumen. Viele Anrufer wollten sich nach unseren Konditionen erkundigen. Die Zahl der Online-Anträge ist ein Drittel höher als normalerweise", sagte eine Sprecherin des Automobilclubs von Deutschland (AvD). "Unser Service-Center war schon am Montag überlastet, viele Anrufer sind nicht durchgekommen, weil der Andrang so groß war", sagte ein Sprecher des Autoclubs Europa (ACE). Unions-Fraktionschef Volker Kauder erklärte indes: "Ich bin Mitglied. Und ich bleibe Mitglied."

Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter verlangte, der ADAC müsse aufklären, "wer wirklich alles Verantwortung trägt für die Manipulationen. Man kann sich lebenspraktisch kaum vorstellen, dass es nur dieser eine Pressesprecher gewesen sein soll, der über viele Jahre von Manipulationen in einem solchen Umfang wusste." Dann müssten gegebenenfalls weitere personelle Konsequenzen folgen. Der Grünen-Fraktionschef forderte zudem einen Compliance-Beauftragten, der die Einhaltung von Regeln überwache.

(frin/mar/rky)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort