Düsseldorf Neun Badetote in NRW binnen vier Tagen

Düsseldorf · In Köln ertrank ein Sechsjähriger im Rhein. Die DLRG warnt vor Baden in unbewachten Gewässern.

Am heißesten Wochenende des Jahres mit Temperaturen bis 39 Grad sind in Nordrhein-Westfalen fünf Menschen beim Baden ums Leben gekommen. Im Rhein bei Köln kam am Samstag für einen Sechsjährigen jede Hilfe zu spät. Der Junge war beim Baden in Ufernähe von einer Strömung erfasst und unter Wasser gedrückt worden. Sein Vater konnte ihn nicht mehr retten. Taucher konnten das Kind nur noch tot bergen.

In der Nähe von Aachen starben zwei 23 und 50 Jahre alte Männer. Der jüngere der beiden soll nach Polizeiangaben Nichtschwimmer gewesen sein. Im Siegener Naturfreibad kam ein 17-Jähriger ums Leben. Gestern ertrank eine 38-jährige Frau aus Greven in einem Badesee. Damit stieg die Zahl der Badetoten in NRW seit Beginn der Hitzewelle am vergangenen Donnerstag auf neun.

Bundesweit gab es infolge der Sahara-Hitze bislang zwölf Ertrunkene, darunter ein Vierjähriger, der in einem Baggersee in Bayern umkam. Zudem starb in Hamburg in der Nacht ein junger Mann, nachdem er in der Innenstadt in die Alster gesprungen war. Zwei Menschen kamen beim Schwimmen in Baden-Württemberg ums Leben. Ein 63-Jähriger starb in einem See in der brandenburgischen Uckermark.

Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) macht Leichtsinn und Übermut für den Großteil der Badeunfälle verantwortlich. "Viele Menschen unterschätzen die Gefahr, die besonders in Seen und Flüssen droht", sagte ein DLRG-Sprecher. "Wir beobachten häufig, dass viele einfach zu weit rausschwimmen, weil sie die Entfernungen zum Ufer falsch einschätzen", betonte der Sprecher. Viele Unfälle könnten vermieden werden, wenn sich die Schwimmer an Regeln und Badeverbote halten würden, so der Experte. So kam etwa am vergangenen Donnerstag ein junger Mann in Emmerich in einem Baggersee ums Leben, in dem Baden ausdrücklich verboten war. Die DLRG rät, nur an bewachten Seen und Flüssen schwimmen zu gehen. "So kann im Notfall sofort professionelle Hilfe geleistet werden."

(RP)
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