Neuss Neusser retten Flüchtlingsboot in Ägäis

Neuss · Die Feuerwehr-Leitstelle des Rhein-Kreises Neuss koordinierte die Hilfe.

Dem entschlossenen Handeln einiger Mitarbeiter der Leitstelle des Rhein-Kreises Neuss ist es offenbar zu verdanken, dass Flüchtlinge eines vor der griechischen Küste in Seenot geratenen Bootes gerettet werden konnten. Begonnen hatte die ungewöhnliche Rettungsaktion mit einem Anruf eines Arabisch sprechenden Mannes. Er hatte die Leitstelle aus der zentralen Flüchtlingsunterkunft des Landes Nordrhein-Westfalen im ehemaligen St.-Alexius-Krankenhaus in Neuss angerufen.

Da niemand in der Leitstelle die Sprache verstand, wusste man zunächst nicht, was er wollte. "Er war hörbar aufgeregt, sprach nur Arabisch. Eine Verständigung war unmöglich", teilte ein Sprecher des Kreises mit.

Deshalb kontaktierte die Behörde die Außenstelle der Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate in Bonn, die sich sofort bereit erklärte, bei der Übersetzung zu helfen. "Der Anrufer war von einem Angehörigen per Handy informiert worden, dass ein Flüchtlingsboot mit rund 50 Insassen in griechischen Gewässern zu sinken droht", so der Kreissprecher. Die Behörde nahm den Hilferuf ernst und informierte das griechische Konsulat in Düsseldorf, das die Einsatzkräfte in der Ägäis informierte.

Genau 30 Minuten nach dem Erstanruf kam schließlich über die Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate die erlösende Nachricht in die Kreisleitstelle nach Neuss: "Rettungsaktion in der Ägäis angelaufen." Das Flüchtlingsboot konnte offenbar mittels Handy-Ortung gefunden werden.

Die Leitstelle für Rettungsdienst und Brandschutz des Rhein-Kreises Neuss ist an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr besetzt - jährlich gehen rund 300.000 Notrufe ein. "Es ist gut zu wissen, dass wir auch in außergewöhnlichen Situationen so zuverlässig arbeiten", sagte der Sprecher.

(csh)
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