Athen Neuwahl in Griechenland gefährdet Euro-Rettung

Athen · Kein Ende der Spannung in Athen: Im pleitebedrohten Land werden am 25. Januar vorgezogene Wahlen stattfinden. Dies kündigte gestern der griechische Regierungschef Antonis Samaras an. Der vorgezogene Urnengang ist Folge des Scheiterns der Wahl eines neuen Staatspräsidenten durch das Parlament. Der einzige Kandidat, der konservative ehemalige EU-Kommissar Stavros Dimas (73), bekam auch im dritten und letzten Durchgang nur 168 Stimmen. Notwendig wären 180 Stimmen gewesen. Die Verfassung schreibt in diesem Fall vorgezogene Wahlen vor.

Mit den Wahlen sind nun politische Turbulenzen und der Verlust wertvoller Zeit für das von der Staatspleite bedrohte Land programmiert. Viel Zeit bleibt nicht. Das aktuelle Hilfsprogramm läuft Ende Februar aus. Ohne eine Einigung mit den Geldgebern ist die Zukunft ungewiss. Sichtlich zufrieden war Oppositionschef Alexis Tsipras: "Die Entscheidung des Parlaments signalisiert das Ende der Sparpolitik, die zur Plünderung des Volkes geführt hat."

Die Börse in Athen brach um mehr als zehn Prozent ein. Der deutsche Aktienindex Dax erholte sich schnell wieder. Der Ökonom Michael Hüther hält einen geordneten Ausstieg Athens aus der Euro-Zone für ungefährlich: "Ich glaube, die Währungsunion könnte heute einen Austritt Griechenlands verkraften."

(RP)
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