Paris Sarkozy will seine Partei in "Republikaner" umbenennen

Paris · Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy, das Stehaufmännchen der Politik in Frankreich, hat die Präsidentschaftswahl 2017 fest im Visier und setzt alles auf seine Rückkehr in den Elysée-Palast. Als Chef der konservativen Oppositionspartei "Union pour un mouvement populaire" (UMP) kehrte er 2014 auf die politische Bühne zurück und arbeitet seitdem mit Hochdruck an seinem Comeback sowie am Umbau der Partei. Frischen Wind erhofft sich der 60-Jährige nun von einem moderneren und offeneren Namen: Aus dem schwergängigen "Union für eine Volksbewegung" soll künftig "Les Républicains" - "die Republikaner" - werden.

Diese Parteien gibt es in Frankreich
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"Der Name steht für ein politisches Symbol", sagt Sarkozy. Die Republik bedeute Arbeit, Verantwortung, Autorität, Verdienst, Anstrengung, die strikte Trennung von Kirchen und Staat, Fortschritt und natürlich Freiheit. Mit der Wortkreation des Partei-Chefs soll vor allem das peinliche Tohuwabohu, das bei der von Skandalen umwitterten UMP in der Vergangenheit herrschte, übertüncht werden. Sarkozy bezeichnet die UMP als "abgenutztes Markenzeichen". Der Führungszirkel hat die Umbenennung schon beschlossen. Vom Parteivorstand soll sie Anfang Mai durchgewunken werden. Beim nächsten Parteitag der UMP könnte die Basis den neuen Namen bestätigen - Widerstand ist unwahrscheinlich.

Sarkozy hatte auch noch andere Ideen zur Umbenennung im Kopf, die er aber verwarf. "Front" wäre zum Beispiel den Parteinamen der Rechtsextremen (Front National) und der Linken (Front de Gauche) zu nahe gekommen.

Übrigens wird dem Kind nicht nur ein anderer Name gegeben, auch die Parteistatuten sollen überholt werden. Mit der Reformierung erhofft sich Sarkozy, die Zahl der Anhänger von 143 000 auf eine halbe Million steigern zu können.

(jado)
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