Persönlich Nicolaus Fest . . . soll General der AfD werden

Der ehemalige stellvertretende Chefredakteur der "Bild am Sonntag", Nicolaus Fest, soll der erste Generalsekretär der AfD werden. Das berichtet der "Focus". Bislang hatte sich die Partei den Posten aus Kostengründen gespart. Fest beendete seine journalistische Karriere 2014, als er mit einem islamfeindlichen Kommentar Aufmerksamkeit erregte. "Der Islam stört mich immer mehr. Mich stört die weit überproportionale Kriminalität von Jugendlichen mit muslimischem Hintergrund. Mich stört die totschlagbereite Verachtung des Islam für Frauen und Homosexuelle", schrieb er damals. Der Islam sei ein "Integrationshindernis". Das waren Äußerungen, die beim Springer-Verlag und anderen Medien nicht gut ankamen. Offiziell wurde allerdings immer bestritten, dass Fests journalistisches Aus 2014 auf diesen Vorfall zurückzuführen war. Zuvor war der studierte Rechtswissenschaftler unter anderem in der Kulturchef der "Bild". Kurz nach seinem Ausstieg wurde Fest in Berlin Spitzenkandidat der AfD. Der, wie auf seiner Homepage steht, "katholisch erzogene, aber religiös unbegabte" Fest fiel immer wieder durch islamfeindliche Botschaften auf. Bei seinem Eintritt in die AfD sagte der 55-Jährige: "Ich halte den Islam nicht für eine Religion, sondern für eine totalitäre Bewegung, die mehr Stalinismus oder Nationalsozialismus ähnelt." Jetzt soll er Kandidat für den Posten des Generalsekretärs der AfD sein. Im Bundeswahlkampf verpasste Fest als Direktkandidat in Charlottenburg-Wilmersdorf nur knapp den Einzug in den Bundestag. Er ist der Sohn von Joachim Fest, der zu den angesehensten deutschen Historikern seiner Zeit zählte. Fest senior erhielt beispielsweise den Henri-Nannen-Preis für sein publizistisches Lebenswerk. Er galt politisch als Konservativer der alten Schule und fiel - im Gegensatz zu seinem Sohn jetzt - nie mit radikalen Tönen auf.

Sebastian Esch

(RP)
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