Naypyidaw Nobelpreisträgerin Suu Kyi will Birmas Präsidentin werden

Naypyidaw · Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi erhebt erstmals offen ihren Führungsanspruch für Birma. Die 67-Jährige eröffnete beim Weltwirtschaftsforum Ostasien überraschend ihren Wahlkampf: "Ich will 2015 als Kandidatin für das Präsidentenamt antreten", sagte Suu Kyi. Sie machte damit ihre Ambitionen so deutlich wie nie zuvor. Birma könne den Wandel zur Demokratie schaffen, sagte sie. Zugleich warnte sie vor der Gefahr eines Rückfalls: "Man kann nie sagen, dass ein Prozess unumkehrbar ist."

Suu Kyi kann unter der von der Militärjunta 2008 durchgesetzten Verfassung nicht Präsidentin werden, weil sie mit einem Ausländer verheiratet war. Mit der Verfassung liege vieles im Argen, meinte sie. "Wir arbeiten daran, die Verfassung zu ändern." Suu Kyi überraschte mit einem ungewöhnlich kampfeslustigen Auftritt. Sie trat seit ihrer Freilassung aus jahrelangem Hausarrest 2010 stets konziliant und kooperativ auf. Bei einer Nachwahl gewann sie vor einem Jahr einen Sitz im Parlament, arbeitet seitdem als Oppositionsführerin.

(dpa)
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