New York Nordkorea droht mit Abschuss von Raketen auf US-Festland

New York · Nach den jüngsten Verbalattacken von US-Präsident Donald Trump droht Nordkorea mit einem Raketenangriff auf das US-Festland. Dieser Schritt sei unausweichlich geworden, sagte Nordkoreas Außenminister Ri Ying Ho vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen. Nordkorea sei nur wenige Schritte davon entfernt, eine Atommacht zu werden. Daran änderten auch härtere Sanktionen nichts. Trump reagierte am Wochenende mit weiteren Angriffen und Schmähungen gegen Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. US-Finanzminister Steve Mnuchin schlug dagegen einen moderateren Ton an und sagte, Trump werde alles tun, um einen Atomkrieg zu verhindern.

Als Demonstration der Stärke ließen die USA am Samstag Langstreckenbomber und Kampfjets im internationalen Luftraum östlich von Nordkorea fliegen. In Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang versammelten sich Zehntausende Menschen zu einer Massenkundgebung gegen die USA.

Trump hatte am Dienstag in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung Nordkorea mit der totalen Vernichtung gedroht. Machthaber Kim nannte er in Anspielung auf die zahlreichen Raketentests der vergangenen Monate einen "Raketenmann, der auf einer Selbstmordmission für sich selbst und sein Regime" sei. Kim bezeichnete Trump daraufhin als geistesgestörten Greis.

Außenminister Ri sagte nun, Trumps Rede sei unverantwortlich gewesen. Der US-Präsident sei selbst auf einer "Selbstmordmission". Trump konterte umgehend: "Habe gerade Nordkoreas Außenminister vor den UN reden gehört. Wenn er Gedanken des kleinen Raketenmanns wiederholt, werden sie nicht mehr sehr viel länger da sein", schrieb der Präsident auf Twitter.

China erhöhte unterdessen den Druck auf die Führung in Pjöngjang. Der bis zuletzt noch einzige wichtige Verbündete und der größte Wirtschaftspartner Nordkoreas kündigte am Samstag Handelsbeschränkungen an: Lieferungen raffinierter Ölprodukte sollen ab dem 1. Oktober zurückgefahren und die von Flüssiggas umgehend gestoppt werden. Zudem sollen keine Textilien mehr aus Nordkorea importiert werden. Damit setze China die neuen UN-Sanktionen um, erklärte die Regierung.

(rtr)
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