Seoul Nordkorea kündigt Ausbau des Atomwaffen-Arsenals an

Seoul · Das kommunistisch regierte Nordkorea droht dem Westen mit dem Bau weiterer und höher entwickelter Atombomben. Alle Anlagen zur Produktion der Waffen im Nuklearkomplex Nyongbyon hätten ihre Arbeit wieder voll aufgenommen, berichten die Staatsmedien. Die Wissenschaftler des Landes hätten sowohl die Qualität als auch die Zahl der Sprengköpfe verbessert. Erst am Montag hatte Nordkorea den Start von Langstreckenraketen angekündigt.

Beobachter werten die Mitteilungen als Drohkulisse, um Zugeständnisse der internationalen Gemeinschaft zu erwirken. Nordkorea hatte 2006 erstmals erfolgreich eine Atombombe getestet und verfügt nach Einschätzung internationaler Experten inzwischen über bis zu zehn Sprengköpfe. Auch Langstreckenraketen wurden bereits erfolgreich getestet. Noch soll die Technologie aber nicht so weit entwickelt sein, dass die Raketen mit den Bomben bestückt werden können. Doch vor allem die USA befürchten, dass sie einmal sogar das amerikanische Festland erreichen könnten.

Ziel des kommunistischen Regimes könnte es sein, für eine Begrenzung des Atomprogramms eine Lockerung der strikten internationalen Sanktionen zu erreichen. Verhandlungen über eine atomare Abrüstung zwischen Nordkorea sowie den USA, Japan, Russland, China und Südkorea sind seit 2009 unterbrochen. Damals gab es Uneinigkeit darüber, wie Nordkoreas Schritte zur Beendigung seines Atomprogramms kontrolliert werden sollen. Seither verschreckte Pjöngjang die internationale Gemeinschaft mehrfach mit weiteren Atomwaffen- und Raketentests.

(dpa)
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