Pjöngjang Nordkorea versetzt Truppen in Gefechtsbereitschaft

Pjöngjang · Der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un hat angesichts der steigenden Spannungen mit dem Süden seine Grenztruppen in einen "Quasi-Kriegszustand" versetzt. Wie die amtliche Nachrichtenagentur KCNA meldete, sollen sich die Fronttruppen für militärische Operationen bereit machen. Südkoreanische Berichte über die Verlegung nordkoreanischer Militärfahrzeuge mit Kurz- und Mittelstreckenraketen wurden vom Verteidigungsministerium in Seoul nicht bestätigt.

Spannungen und martialische Töne Pjöngjangs sind in dieser Zeit des Jahres, in der alljährlich amerikanisch-südkoreanische Manöver stattfinden, Routine geworden. Viele Südkoreaner tendieren daher dazu, die Drohungen des kommunistischen Regimes zu ignorieren. Dieses Jahr wird die Lage allerdings durch einen Grenzzwischenfall kompliziert, bei dem zwei südkoreanische Soldaten schwer verletzt wurden. Südkorea begann darauf nach elfjähriger Unterbrechung an der entmilitarisierten Zone mit der Ausstrahlung antikommunistischer Lautsprecherdurchsagen. Nordkorea forderte Seoul ultimativ auf, damit bis Samstag aufzuhören. Andernfalls würden weitere militärische Schritte erfolgen. Südkorea erklärte, die Lautsprecherdurchsagen würden fortgesetzt

Beobachter schätzen nun, dass eine Eskalation wegen des Ultimatums nur verhindert werden kann, wenn der Süden dem Norden eine Möglichkeit gibt, das Gesicht zu wahren. In den vergangenen Tagen hatten sich beide Seiten bereits mit Artillerie beschossen. Verletzte gab es dabei nicht. Südkorea evakuierte vorübergehend Grenzorte.

Korea wurde 1945 in einen von den USA gestützten Süden und einen von der Sowjetunion protegierten Norden geteilt.

(ap)
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