NRW muss seine Schätze bewahren

Das Land Nordrhein-Westfalen sieht sich gern als Kultur-Region. Bedeutende Bauwerke und Museen schmücken die Gegend zwischen Ardennen und Porta Westfalica. Man muss oft keine 40 Kilometer weit fahren, um Musik, Theater und Kunst vom Feinsten zu genießen. Dieser Reichtum bedeutet auch Verpflichtung. Das Kulturerbe will bewahrt sein.

Dieser Pflicht kommt das Land nicht immer nach. Die leichtfertige Versteigerung der wertvollen Warhol-Bilder durch das landeseigene Glücksspielunternehmen Westspiel ließen die verantwortlichen Politiker aus Wirtschafts- und Innenministerium einfach geschehen. Über Zustand und Aufbewahrung weiterer rund 200 Kunstwerke dieser Gesellschaft gibt es nur unzureichende Informationen.

So kann ein Kultur-Land mit einem einzigartigen Kunstschatz aus der modernen Malerei nicht umgehen. Es ist dringend eine Bestandsaufnahme und Katalogisierung der Werke erforderlich. Und dann sollte es sich die Landesregierung drei Mal überlegen, ob sie eine solch einmalige Sammlung aus der Hand gibt, um neue Casinos zu finanzieren. Die Freude der Bürger an diesen Bildern dürfte länger anhalten als der Spaß am Glücksspiel.

(RP)
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