Berlin NRW wird als Standort für Atommüll weiter verschont

Berlin · NRW wird auch künftig verschont bleiben, wenn es darum gehen wird, Atommüll in Deutschland zwischenzulagern. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) lasse jetzt ein Konzept ausarbeiten, um den Atommüll in einem "bundesweit ausgewogenen Verhältnis" zu verteilen, sagte ein Ministeriumssprecher. Demnach soll der Atommüll, den Deutschland von Frankreich und England demnächst zurücknehmen müsse, grundsätzlich in allen zwölf dafür genehmigten deutschen Zwischenlagern untergebracht werden. NRW verfügt nicht über einen Standort. Das Zwischenlager in Ahaus sei bereits voll ausgelastet und komme nicht infrage, hieß es.

Bislang hatten sich nur Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg bereiterklärt, Brennstäbe aus den Wiederaufbereitungsanlagen in La Hague (Frankreich) und Sellafield (England) zurückzunehmen. Die Kapazitäten dort sind jedoch begrenzt, zumal die weitere Zwischenlagerung in Brunsbüttel gerichtlich untersagt worden ist.

Im Sommer 2013 hatten die Ministerpräsidenten der Länder zugesagt, einen dritten Standort zu finden. Dies ist bis heute nicht geschehen. Hendricks hat deshalb jetzt einen Prozess gestartet, der weit mehr als nur drei Länder betreffen wird. Einigt sich die Politik nicht zeitnah auf Standorte, dürften die Kraftwerksbetreiber Anträge auf Zwischenlagerung stellen. Darauf kann die Politik dann keinen Einfluss mehr nehmen.

(mar)
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