NRW-Landtagswahl Grüne müssen Wahlplakat korrigieren

Düsseldorf · Zwischen SPD und Grünen ist ein Streit über die Vereinnahmung von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) für den Wahlkampf der Grünen entbrannt. Nach einer persönlichen Intervention von Kraft haben sich die Grünen bereiterklärt, ein Plakat zu korrigieren.

Fakten: Rot-Grün in NRW
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Foto: Timur Emek

Das Motiv erweckt den Eindruck, als würde Kraft die Bürger auffordern, mit ihrer Zweitstimme die Grünen zu wählen. Dies sei für Kraft nicht akzeptabel gewesen, erfuhr unsere Redaktion aus SPD-Kreisen. Die Ministerpräsidentin habe in einem persönlichen Gespräch mit der Spitzenkandidatin der Grünen, Sylvia Löhrmann, um Korrektur gebeten.

Sabine Brauer, die Wahlkampfleiterin der Grünen, räumte ein, man könne "tatsächlich auf den Gedanken kommen, als stünde die Spitzenkandidatin der SPD an der Spitze einer grünen Zweitstimmenkampagne". Die Grünen wollen das ursprüngliche Plakat nun nicht ausliefern und eine neue Version ohne den umstrittenen Aufruf drucken.

Auf der Werbetafel sind Kraft und Löhrmann zu sehen. "Schön, wenn Frauen wieder den Haushalt machen", lautet der Slogan. "Wir gehen davon aus, dass Hannelore Kraft sich wie wir sehr darüber freuen würde, wenn die Koalition aus Grünen und SPD aus der Wahl gestärkt hervorginge", sagte die Wahlkampfleiterin.

Die Grünen wurden offenbar von der massiven Kritik der Ministerpräsidentin überrascht. Eher hätte man damit gerechnet, dass sich die Ministerpräsidentin über ein anderes Motiv der Grünen mokieren würde. Auf ihren Großflächenplakaten wirbt der kleinere Koalitionspartner der SPD mit dem Slogan: "Jede Kraft braucht einen Antrieb".

Die SPD hat sich gegen eine Zweitstimmen-Kampagne für die Grünen ausgesprochen, weil nicht ausgeschlossen ist, dass mit den Leihstimmen eine schwarz-grüne Regierung ins Amt gewählt wird. Zudem wird kritisch gesehen, dass die Grünen in Städten wie Aachen, Münster und Köln versuchen, Direktmandate gegen Kandidaten der SPD zu gewinnen.

(RP/rm)
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