Früherer Kulturstaatsminister Neumann sieht Piraten sicher in Landtagen

Düsseldorf · Der frühere Kulturstaatsminister Michael Naumann (SPD) geht von einem sicheren Einzug der Piratenpartei in die Landtage von Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen aus.

Das ist Michael Naumann
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Die Kinder der aufgeklärten Mittelschicht der 80er Jahre hätten eine neue digitale Öffentlichkeit geschaffen, "in der sich das bisherige politische Modell mit atemberaubender Geschwindigkeit auflöst", sagte Naumann am Sonntag in Düsseldorf.

Naumann, derzeit noch Chefredakteur des politischen Magazins "Cicero", kritisierte, der Transparenz-Begriff, der für die Piraten von "religiöser Wichtigkeit" sei, sei einer der Distanzlosigkeit, "teils der Schamlosigkeit", das an puritanische Eiferer erinnere.

Im Zusammenhang mit der Affäre um den früheren Bundespräsidenten Christian Wulff warf Naumann den öffentlich-rechtlichen TV-Sender vor, ihrem Auftrag zur Mitwirkung an der politischen Willensbildung nicht gerecht zu werden, sondern sich an einer "Schrumpfkultur" zu beteiligen. Mit vorbesprochnen "Laubsäge-Interviews" wie dem vielfach kritisierten ARD/ZDF-Interview, ließen sich lediglich Emotionen schüren, aber inhaltlich nichts herausfinden.

Der scheidende Cicero-Chefredakteur (70), der im Sommer von Spiegel-Autor Christoph Schwennicke abgelöst wird, sprach bei der Verleihung des 8. Journalistenpreises der Volksbanken, Raiffeisenbanken und Spar- und Darlehnskassen in Rheinland und Westfalen (RWGV) im Düsseldorfer Apollo-Variete. An der Veranstaltung nahm auch NRW-Medienministerin Angelica Schwall-Düren teil.

(sgo/rm)
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