Kölner Verkehrsexperte NRW-Grüner Klocke gibt Posten ab

Düsseldorf · Die Fraktionsspitze der Grünen im Düsseldorfer Landtag wird sich nach der Sommerpause neu formieren. Bei der Neuwahl des Gremiums, die bei einer Klausurtagung Ende August im Schloß Krickenbeck (Nettetal) stattfinden soll, wird der Kölner Verkehrsexperte Arndt Klocke nicht mehr für den Fraktionsvorstand kandidieren.

"Ich habe mit der Verkehrspolitik und als Vorsitzender des Ausschusses für Wissenschaft und Hochschulen zwei große Arbeitsbereiche in der Fraktion übernommen und mich entschieden, nicht erneut für den Vorstand zu kandidieren", sagte Klocke auf Anfrage unserer Zeitung. Außerdem wolle er sich intensiv um seinen Kölner Wahlkreis kümmern, in dem er bei der Landtagswahl am 12. Mai mit 25 Prozent das beste Ergebnis der Grünen landesweit erreicht hatte.

Der Fraktionsvorstand der Grünen besteht derzeit aus sechs Politikern. "Reiner Priggen kandiert als Vorsitzender, ich als Parlamentarische Geschäftsführerin", erklärte Sigrid Beer (Paderborn) gestern. Bislang gehörten dem Gremium — neben Arndt Klocke — der Finanzpolitiker Mehrdad Mostofizadeh (Essen) sowie Daniela Schneckenburger (Soziales, Dortmund) und Josefine Paul (Geschlechterpolitik, Münster) an.

Wie aus Parteikreisen zu erfahren war, gibt es in der Fraktion mehrere Bewerber für die Klocke-Nachfolge. Die besten Chancen werden dem Öko-Bauern Norwich Rüße (Münsterland) zugeschrieben, der bei der Listenaufstellung für die Landtagswahl ein gutes Ergebnis erzielte. Bei den Frauen wird mit der Bewerbung von Verena Schäffer gerechnet. Die 25-jährige Politikerin aus Witten, die zuletzt zur innenpolitischen Sprecherin befördert worden war, zählt zu den jungen Hoffnungsträgern der Fraktion.

Mit Spannung werden bei den Grünen die Wahlergebnisse für die einzelnen Kandidaten erwartet. Sie gelten als Indikator dafür, welcher Politiker über Chancen verfügt, perspektivisch die Führung der Fraktion zu übernehmen. Zu den Wunschkandidaten der Regierungsriege zählt offenbar Mehrdad Mostofizadeh, dem schon jetzt zusätzliche Verantwortung übertragen wird. Der gebürtige Niedersachse wird künftig dem mächtigen Koalitionsausschuss von SPD und Grünen angehören. Außerdem vertritt er die Grünen im Hauptausschuss, dem der amtierende Fraktionschef Priggen nicht mehr angehören wird. Bislang konnte Mostofizadeh bei den Wahlen zum Fraktionsvorstand jedoch keine überzeugenden Ergebnisse erzielen.

Diskutiert wird derzeit auch darüber, ob die Fraktion künftig eine Doppelspitze erhalten soll. In diesem Fall würde höchstwahrscheinlich Sigrid Beer neben Reiner Priggen die Chefposition übernehmen.

(RP/rm)
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