Paris Nur kleine Fortschritte beim Pariser Weltklimagipfel

Paris · Beim Weltklimagipfel liegt ein neuer Vertragsentwurf auf dem Tisch. Nach mehrstündiger Verzögerung präsentierte Konferenz-Präsident Laurent Fabius das Papier gestrn Abend dem Plenum in Paris. Es habe Fortschritte gegeben, "entscheidende Punkte sind aber weiter offen", sagte der französische Außenminister. Umstritten sind unter anderem die Klimaschutz-Finanzierung, der geplante Revisionsmechanismus zur Steigerung nationaler Klima-Ziele und die Frage nach den unterschiedlichen Pflichten für Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer. "In den nächsten Stunden müssen wir die letzten Meter auf dem Weg zu einem verbindlichen Vertrag bewältigen", erklärte Fabius.

Einen Fortschritt enthält der Entwurf bei der Festlegung einer Obergrenze für den globalen Temperaturanstieg. Als einzige Option steht nun im Text, Ziel sei es, die "durchschnittliche globale Erwärmung weit unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen und zudem Anstrengungen zu unternehmen, die Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen". Eine Erwähnung des 1,5-Grad-Ziels hatten neben besonders bedrohten Staaten zuletzt auch Industrieländer wie Deutschland verlangt.

Ein zentraler Streit der Abschlussverhandlungen dreht sich um die unterschiedlichen Pflichten für Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer. Eine Schwellenländer-Gruppe, angeführt von China und Malaysia, will die scharfe Zweiteilung von Industrie- und Entwicklungsstaaten beibehalten, wie die Klimarahmenkonvention von 1992 sie vorsieht. Die EU und die USA plädieren hingegen dafür, dass auch Schwellenländer sich etwa an der Finanzierung von Klima-Hilfen für besonders arme Länder beteiligen. Außerdem treten die Industrieländer für weitgehend einheitliche Berichtspflichten beim Klimaschutz ein, wovor Länder wie China und Indien zurückschrecken.

(mar)
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