Heppenheim Odenwaldschule: Lehrer nach Kinderporno-Verdacht entlassen

Heppenheim · Der Odenwaldschule droht ein neuer Skandal: Ein Lehrer, der erst im August 2011 eingestellt worden war, wurde wegen dem mutmaßlichen Besitz von Kinderpornos fristlos gekündigt. Die Darmstädter Staatsanwaltschaft soll ihm durch einen Tipp der australischen Polizei auf die Spur gekommen sein. Das bestätigte eine Sprecherin der Schule im südhessischen Heppenheim.

Die Schule war in den vergangenen Jahren von einem Missbrauchsskandal erschüttert worden, nachdem Jahrzehnte zurückliegende Übergriffe bekanntgeworden waren. Nach heutigen Erkenntnissen sollen in den 70er und 80er Jahren 139 Kinder, darunter 115 Jungen, von 17 Lehrkräften missbraucht worden sein. Als Reaktion darauf hatte die Schule unter anderem entschieden, dass nicht mehr ein Lehrer allein eine Wohngruppe betreuen darf. Vertreter von Missbrauchsopfern fordern das Aus für die Institution.

Bei der Durchsuchung der Lehrerwohnung am 9. April sollen Dateien und persönliches Material sichergestellt worden sein. Nach einem Bericht des "Mannheimer Morgen" war die Internet-Adresse des Mannes bei Ermittlungen in Australien gegen einen Kinderporno-Ring aufgetaucht.

Der seit August 2011 beschäftigte Lehrer für Mathematik, Physik und Chemie habe eine Wohngruppe betreut, heißt es in einer schriftlichen Erklärung der Schule. Er habe dies aber nicht alleine getan und nicht mit den Internatsschülern in einer Wohnung gewohnt. Odenwald-Schüler seien nach bisherigen Erkenntnissen nicht betroffen.

(dpa)
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